Ehrungen und Auszeichnungen standen bei den Pressiger Schützen an. Das Bild zeigt (von links) Vorsitzenden Michael Reuth, die Vereinsmeister Gerhard Fischer (Senioren A, Auflage) und Stefan Schirmer (Schützenklasse), Ersten Schützenmeister Hans-Jürgen Haderlein und Vereinsjubilar Hermann Vetter.
Etwas kleiner – aber konstant aktiv! So wirkt das Bild des Vereinslebens der Pressiger Zimmerstutzen-Schützengesellschaft, das sich bei der ordentlichen Mitgliederversammlung ausprägte. Der Einladung des Vorstandes Michael Reuth hierzu waren knapp ein Viertel der aktuell 88 Mitglieder gefolgt.
Nach seiner Begrüßung, bei der Reuth besonders Ehrenmitglied Otto Fehn willkommen hieß, gedachten die Versammlungsteilnehmer der verstorbenen Schützenschwestern und –brüder.
Bei einem kurzen Überblick über den aktuellen Mitgliederstand musste Vorstand Michael Reuth bedauernd feststellen, dass der Verein gerade noch über so viele junge Mitglieder verfügt, dass die Mindestquoten für die Jugendförderung und die Gemeinnützigkeit erfüllt werden. Seinem anschließenden Rechenschaftsbericht war zu entnehmen, dass dennoch weiterhin ein zwar kleiner, aber fester Stamm engagierter Mitglieder ein äußerst lebendiges Vereinsjahr geplant und vor allem durchgeführt hatte, wenngleich dieser „harte Kern“ eben Nachwuchs gut gebrauchen könnte. Besonders bedankte sich der Vorstand bei den Damen der Gesellschaft, die im vergangenen Jahr bei so manchem Schützenauszug oder mancher Kirchenparade die Mehrheit der Teilnehmer gestellt hatten.
Auf das begonnene Jahr ausblickend wies Reuth darauf hin, dass wieder alle gewohnten Veranstaltungen geplant seien, d. h. Schützenfest mit Haupt- und Königsschießen, Kirchweihessen, Sauschießen sowie die Teilnahme an Rundenwettkämpfen und Meisterschaften.
Ohne dem Bericht des Schatzmeisters vorgreifen zu wollen widmete Vorstand Reuth noch einige Worte dem Thema „finanzielle Konsolidierung“ des Vereins und stellte den Mitgliedern in Aussicht, dass das Ziel, bis 2017 die letzten Verbindlichkeiten aus dem Schützenhausbau bei den Banken beglichen zu haben, sehr realistisch sei. In diesem Zusammenhang dankte er besonders den Helfern in Küche, Ausschank und Service bei den zahlreichen Veranstaltungen im Schützenhaus, deren Durchführung maßgeblich für die Einnahmen der Gesellschaft verantwortlich seien.
Aufgrund der aktuell guten Kassenlage, des derzeit niedrigen Zinsniveaus und der Tatsache, dass der Verband im Moment noch Zuschüsse für Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen gewährt, wagte der Vorstand einen Ausblick auf einige Investitionen, die in den kommenden fünf Jahren in Angriff genommen werden könnten.
Zum einen sei laut Reuth für das Gebäude nach 20 Jahren ein neuer Anstrich sowie eine Optimierung des Energiekonzeptes fällig. Was die Schießanlage betrifft, könnte eine Umrüstung auf elektronische Stände interessant sein. Weitere Details hierzu seien zu gegebener Zeit in Vorstandschaft und Ausschuss zu besprechen.
Da aufgrund der zur Zeit fehlenden Jungschützen kein Bericht des Jugendsportleiters auf der Tagesordnung stand, nutzte der Vorstand die Gelegenheit, an dieser Stelle einige Gedanken zur Jugendarbeit zu äußern. Er betonte, dass die Zimmerstutzen-Schützengesellschaft eigentlich über die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Jugendarbeit verfüge: Mit Eduardo Iuliano stehe ein ambitionierter Jugendleiter mit entsprechender Ausbildung bereit, der sogar noch Unterstützung durch zwei Lizenztrainer, Günther Lieb und Michael Reuth, erhält. Hinzu komme eine moderne Sportanlage im Herzen von Pressig, auf der in ausreichender Zahl topmoderne Sportgeräte für Jugendliche zur Verfügung stünden. Nur das Wichtigste fehle: Jugendliche, die sich für den Schießsport interessieren. Deshalb appellierte Reuth eindringlich an alle Anwesenden, junge Leute im Familien- und Bekanntenkreis anzusprechen und ins Schützenhaus zu einem Schnuppertraining mit einem qualifizierten Trainer einzuladen.
Den sportlichen Schwerpunkt der Gesellschaft beleuchtete Erster Schützenmeister Hans-Jürgen Haderlein in seinem Sportbericht. Er ging zunächst auf den Wettkampfbereich ein und rief den Anwesenden noch einmal die erreichten Platzierungen bei Gau- und Bezirksmeisterschaften sowie das Abschneiden der drei Mannschaften bei den Rundenwettkämpfen in Erinnerung.
Die Mitgliederversammlung war für den Schützenmeister wie immer auch der passende Anlass, die diesjährigen Vereinsmeister auszuzeichnen und ihnen die verdienten Urkunden zu überreichen. Erster in der Schützenklasse wurde Stefan Schirmer mit 378 Ringen. Die Erstplatzierten in den weiteren Klassen: Michael Reuth, Altersklasse, 379 Ringe, Joachim Schirmer, Seniorenklasse A (freihand), 367 Ringe, Gerhard Fischer, Seniorenklasse A (Auflage), 393 Ringe, Gertraud Di Tommaso, Hobbyklasse (Auflage, weiblich) 329 Ringe sowie Werner Löffler, Hobbyklasse (Auflage, männlich) 358 Ringe.
Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Zuhörerinnen und Zuhörer dem Kassenbericht, den Vorstand Michael Reuth in Vertretung für den aus persönlichen Gründen verhinderten Schatzmeister Peter Reuth vortrug. Er legte die einzelnen Konto- und Kassenstände dar und erläuterte, wie sich Ausgaben und Einnahmen zusammensetzten.
Bei den Veranstaltungen sorgten vor allem Schützenfest und Fasching für die größeren Einnahmen. Im Vereinsbereich waren dies die Beiträge und Sportzuschüsse, sowie ein nicht unerheblicher Anteil an Spenden. Die großen Ausgabenblöcke seien Steuern und Versicherungen, Mitgliedsabgaben an den Verband sowie Gas-, Wasser- und Stromkosten. Diese müsse man unbedingt versuchen zu senken.
Die zahlreichen Bewegungen auf den Konten waren selbstverständlich wieder überprüft worden. Den Bericht der Revisoren erstattete Franz-Josef Buckreus. Er bestätigte dabei Vorstand und Schatzmeister eine sehr ordentliche Buch- und Kassenführung, die zu keinerlei Beanstandungen Anlass gegeben hätte. Aufgrund dieser Feststellung erteilte die Versammlung dem Schatzmeister einstimmig Entlastung.
Am Ende der Versammlung stand für Vorstand Michael Reuth die angenehme Aufgabe, langjährige Vereinsmitglieder auszuzeichnen. In diesem Jahr war es ihm eine ganz besondere Freude, da ein überaus hohes Jubiläum anstand: Reuth konnte Hermann Vetter für 60-jährige Treue zum Verein und Mitgliedschaft im Bayerischen Sportschützenbund Ehrennadel und Urkunde überreichen.
Nachdem der offizielle Teil der Versammlung zügig absolviert worden war, lud Vorstand Michael Reuth alle Anwesenden zum gemütlichen Beisammensein ein.