Es mag durchaus sein, dass mancher mit dem Begriff des „Sauschießens“ in einer Schützengesellschaft eher eine feucht-fröhliche Festivität verbindet. Betrachtet man jedoch die Wettkampfaktivitäten, die auch in diesem Jahr bei der Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Pressig dem Abschlussabend vorangingen, so steht dieses Schießen keiner anderen schießsportlichen Veranstaltung nach. Die Ergebnisse, die 27 Schützinnen und Schützen mit dem Luftgewehr erreichten, sprechen eine deutliche Sprache.
Nach drei Schießabenden hatte Vorstand Michael Reuth mit seinen Helferinnen und Helfern vor kurzem zur Preisverteilung und Siegerehrung ins Schützenhaus eingeladen. Bis die Geheimnisse gelüftet wurden, gab es es erst einmal eine deftige Schlachtschüssel, die durch die frischen Klöße von Schützenbruder Peter Reuth erheblich an Niveau gewann. Erfreulich, dass manche Mitglieder nicht nur im Schießstand ihr Können zeigen, sondern auch in der Küche.
Als Michael Reuth schließlich seine Liste hervorholte und „die Sau raus ließ“, horchte doch so mancher überrascht auf. Vor allem der Treffer, den der diesjährige Saukönig gelandet hatte, war eine echte Sensation. Das von Marcus Raab geschossene Blättla war nämlich ein 1,7-Teiler. Ein solcher Schuss zählt unumstritten zu den Raritäten eines Sportschützen.
Nach altem Brauch wexhseln sich bei den Pressigern Teiler- und Ring-Wertung beim Sauschießen ab. Von den Schützinnen und Schützen, die aufgelegt schießen durften erzielte Georg Backer das beste Resultat. Mit 10 Schuss erreichte er 99 Ringe. Staunen verursachte auch der 11,5-Teiler von Schützenbruder Gerhard Fischer, der – wohlgemerkt nur als lockerer Freizeitshcütze zum Gewehr greift – schon im vergangenen Jahr das richtige Händchen hatte und das Schießen gewann. Heuer gleich wieder mit an der Spitze zu rangieren, freute nicht nur ihn. Die folgenden Plätze belegten: Joachim Schirmer, 98 Ringe, Joachim Förtsch, 18,2 Teiler, Stefan Schirmer, 97 Ringe und Roland Backer, 21,6 Teiler.
Weil für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Stück Fleisch als Preis bereitgelegt war, gab es auch dieses Mal – zur Freude aller Anwesenden – keine Verlierer, sondern nur Gewinner. Wieder einmal hatten sich doch über 40 Schützenschwestern und –brüder, Freunde und Interessierte zu einer Veranstaltung zusammengefunden, die sowohl dem Sport als auch der Gemeinschaft diente. Ob Alt oder Jung – sie hatte für jeden etwas Positives, auch wenn man allenthalben meinen kann, dies sei absolut nicht mehr „in“.